Wir feiern zehn Jahre FCTrelief Zambia Foundation! Wenn wir zurückblicken, sind wir voller Dankbarkeit für das, was wir erreichen konnten. Wenn wir uns die vielen Leben ansehen, die unsere Arbeit verändert hat, sind wir ermutigt, weiterzumachen und mehr zu tun. Hier findest du einen Überblick über die FCTrelief Zambia Foundation, mit der wir bereits ein erstes Jahrzehnt feiern.
"Kindern die Welt zeigen" Chris Merk mit sambischen Kindern
2010: Erster Besuch in Sambia
Im April 2010 besuchten Heiner und Chris Merk zum ersten Mal Sambia, was sich als lebensverändernd erwies. Auf dieser Reise besuchten sie auch Nigeria. Ein Jahr zuvor waren sie in Südafrika. Schon immer schlug ihr Herz für Afrika, und nun war es an der Zeit, auf praktischere Weise tätig zu werden. Der Schweizer Verein FCTrelief, von Heiner und Chris gegründet, unterstützte zunächst ein sambisches Hilfswerk, das zu dieser Zeit in Linda Compound, etwas außerhalb von Lusaka, der Hauptstadt Sambias, tätig war. Diese Organisation half Kindern aus sozial schwachen Verhältnissen in Schulausbildung. Nebst dem, war ein erstes großes Projekt, der Transport eines von der Schweizer Armee gespendeten Sanitätscontainers. Er ist noch heute im Einsatz und dient vielen Menschen vor Ort.
Sanitätscontainers von Schweizer Armee gespendet, von FCTrelief transportiert
2014: FCTrelief wird gegründet
Im Jahr 2014 war es an der Zeit, eine eigene Organisation zu gründen, um effizienter und effektiver zu sein. Nachdem wir viel über das Land gelernt hatten, wurde die FCTrelief Zambia Foundation „geboren.“ Von den bescheidenen Anfängen mit nur einer Handvoll Kinder und Jugendlichen in Linda und George Compound unterstützt FCTrelief derzeit über 90 Kinder und 22 Studierende in der Hochschulbildung und in anderer Form Ausbildung. Diese reichen von der medizinischen Ausbildung, Krankenpflege und der Betriebswirtschaft bis hin zum Ingenieurwesen und zur Landwirtschaft. Misheck studiert Computerwissenschaft in Indien. Einige haben bereits ihren Abschluss gemacht, wie zum Beispiel Gift and Memory und insbesondere Dr. Winnice Nyirenda. Sie konnte dank unserer Unterstützung ihr Medizinstudium abschließen. Wir haben für sie auch eine Reise in die Schweiz organisiert, damit sie die medizinischen Einrichtungen der Schweiz kennen lernen konnte.
Dr. Winnice Nyirenda in der Schweiz
Unser derzeitiger Projektleiter, Eugene Mtonthola und seine Mutter, Hilda Iombola-Phiri, begannen damals damit, armen Kindern aus sozial schwachen Verhältnissen beim Lesen und Schreiben zu helfen. Mister Daka, inzwischen weit über 80, war auch einer unserer ersten Teilzeitlehrer. Er ist ein pensionierter Lehrer mit einem Herz aus Gold, das für die Bildung von Kindern schlägt. Er kommt uns auch heute noch ab und zu besuchen. Tabea Zuber, eine Krankenschwester aus der Schweiz, war Teil des ursprünglichen Teams, das unser Hilfswerk in Linda ins Leben gerufen hat. Sie arbeitete rund zehn Jahre für FCTrelief und ihr Einsatz war speziell in der Aufbauphase ganz wichtig.
In den ersten fünf Jahren kamen verschiedene junge Menschen aus der Schweiz als freiwillige Helfer, um die Arbeit in Linda zu unterstützen. Vor allem Hanna Dürger und Christopher Bauer haben im Laufe der Jahre viele Besuche in Sambia gemacht und waren eine große Unterstützung. Auch einige Gönner und Freunde von FCTrelief schauen erfreulich auf ihren Besuch zurück. Erich Vracko und Gordon Merk reisen in den letzten Jahren mit Heiner und Christ regelmäßig als Unterstützung. Alles unter dem Motto, „Team Work makes the Dream Work“! Gordon hat in den letzten Jahren eine wichtige Rolle übernommen sowohl die Lehrer wie auch die Schüler zu unterstützen und das Werk zu fördern.
Mr Daka und Febian - bescheidene Anfänge
Gebäude-Infrastruktur aufbauen
„The Plot“ — ein ursprünglich leeres Grundstück am Rande des Linda Compound mit einer Mauer und einem Tor sowie drei schattenspendenden Bäumen — wurde seinerzeit gekauft und schuf die Basis für FCTrelief. Heute, zehn Jahre später, verfügen wir über ein großes Hauptgebäude und zwei Häuser (Unterkünfte, Büros, Küche) sowie einen großen Rasensportplatz (eine Seltenheit in Linda) mit einer Dusch- und Toilettenanlage. Den Nachhilfeunterricht für die Kinder fand zunächst in Zelten und unter Bäumen statt. Wir schickten auch Container mit Hilfsgütern aus der Schweiz hin, vor allem Kleidung, Bettwäsche, Möbel und alles, was sonst noch nützlich sein könnte, sowie eine große Anzahl gebrauchter Fahrräder. Eine Zeit lang hatten wir eine Fahrradwerkstatt, und ein weiterer Freiwilliger, Mike Wigert, bildete sambische Fahrradmechaniker darin aus, die Fahrräder zusammenzubauen, zu reparieren und zu verkaufen.
Unterricht im Zelt trotz bescheidener Infrastruktur
Die Infrastruktur wurde Schritt für Schritt aufgebaut. Dank einigen großzügigen Spenden, entstand unsere heutige Infrastruktur. Es gelang, Geld für die Installation einer Solaranlage zu sammeln. Eine solche ist in einem Land mit begrenzter Stromversorgung und zunehmenden Stromausfällen unverzichtbar. Nebst anderen Hilfsgütern wurden auch Schulmöbel und PCs gespendet. Letztere damit unsere Kinder auf praktische Weise mit „der Welt der Computer“ vertraut gemacht werden und wichtige Fähigkeiten erlernen können. Das Grundstück ist für die Kinder und Jugendlichen, von denen viele aus sozial schwachen Verhältnissen stammen, ein sicheres Umfeld und einen Ort, an dem sie einfach nur sein, spielen und Aktivitäten genießen können.
Fröhliche Schüler vor unserem Hauptgebäude
Zu Beginn war FCTrelief an drei Tagen in der Woche aktiv. Als die Mittel es ermöglichten, wurde der Betrieb auf fünf Tage ausgeweitet. Die Lehrer hatten nun auch eine Vollzeitstelle. Die Klassen wurden in „Vormittags-“ oder „Nachmittagsschüler“ unterteilt, je nachdem, an welchem Halbtag sie sonst in der Schule waren. Die Klassen sind oft mit 80 oder mehr Schülern besetzt. In den viel kleineren Klassen bei uns profitierten die Schüler sehr von dem zusätzlichen Halbtagesunterricht. Ihre schulischen Leistungen verbesserten sich sehr. Als sich die Arbeit von FCTrelief herumsprach, nahm die Zahl der Schüler stetig zu. Schulgebühren wurden bezahlt, Uniformen angefertigt und Schuhe sowie Bücher, Stifte und Schultaschen gekauft.
Racheal (aussen rechts) mit dankbaren Kindern
2017: Ernährung der Schüler
Wir haben erkannt, dass der Mangel an Nahrung für unsere Schüler ein Problem darstellt und sich negativ auf ihre Gesundheit und Bildung auswirkt. Unterernährung ist in Afrika ein entscheidender Faktor, der die Entwicklung und das Wachstum in allen Lebensbereichen hindert. Wir beschlossen, für unsere Kinder und Jugendlichen ein Mittagessen zu kochen. Das war ein großer „Glaubensschritt“ angesichts der zusätzlichen Kosten, die ein solches Unterfangen mit sich bringt — aber es hat sich gelohnt!
Wir haben auch ein kleines Frühstück eingeführt, eine Banane und ein Milchbrötchen (das vor Ort gebacken wird), damit die Kinder nicht mit leerem Magen zur Schule müssen. Die Leistungssteigerung durch die Ernährung ist bemerkenswert. Ihr allgemeiner Gesundheitszustand und ihre schulischen Leistungen haben sich deutlich verbessert. Es war die richtige Entscheidung. Diese nahrhaften Mittagessen sind für viele unserer Schüler oft die einzige richtige Mahlzeit pro Tag. Wir waren zunehmend in der Lage, diese Kinder nicht nur zu unterrichten, sondern auch medizinisch untersuchen zu lassen und zu betreuen. Vor kurzem haben wir eine nachhaltig wirkende Fruchtbaumkampagne gestartet, um unsere Schüler mit weiteren Früchten zu versorgen.
Blessing und Tamara mit Mittagessen
Die Farm
Eine Farm würde unser gemeinnütziges Werk unterstützen — das war die Vision. FCTestates Zambia hat eine erworben, um qualitativ hochwertige Lebensmittel zu produzieren und Mittel für FCTrelief zu generieren. Zudem ermöglicht die Farm Arbeitsplätze sowie Ausbildungsmöglichkeiten in der Landwirtschaft. In einem armen Land mit über 20 Millionen Menschen, mehr als die Hälfte sind Kinder, ist dies ein dringend benötigter Beruf. Sambia war ein erfolgreiches Agrarland und gehörte zu den reichsten Nationen Afrikas, als es 1964 von Großbritannien in die Unabhängigkeit übergeben wurde. Heute gehört es jedoch zu den ärmsten Ländern Afrikas (22 der ärmsten 25 Länder der Welt sind in Afrika). Sambia hat eine Staatsverschuldung gegenüber China in Milliarden Höhe, eine Inflation von 50% und eine Abwertung der Währung um 30%. Die Lage ist für viele schwierig, sie lässt sich nicht so leicht verbessern. Mit einer Farm sind wir in gewissem Maße unabhängig von der Nahrungsmittelversorgung. Obwohl die Landwirtschaft ihre Herausforderungen hat, setzen wir unsere Vision um.
Heiner und Chris Merk auf der Farm
Boas Hvalic, ein gelernter Gemüsebauer, kam anfangs für sieben Monate, um beim Aufbau der Farm zu helfen, und dann noch einmal für zwei kürzere Zeiträume. Er war eine große Bereicherung und bleibt den Landarbeitern in guter Erinnerung. Wir haben auch eine gute Zusammenarbeit mit der Bildungsstätte in Chikupi aufgebaut. Es wurde ursprünglich von einer italienischen Organisation gegründet und von einem Schweizer geleitet. Dies hat sich für die jungen Leute, die wir zu ihren Programmen schickten, als wertvoll erwiesen. Einige haben bereits erfolgreich abgeschlossen.
Heiner und Chris Merk beim Besuch in der Bildungsstätte Chikupi
Unser Team und unsere Arbeit heute
Unser Team besteht heute aus vier Lehrern, Eugene, Ernest Mubanga, Peter Zulu und Racheal M. Chikopela. Racheal ist Englisch Lehrerin und Beratungsfachfrau. Sie kümmert sich persönlich um die Mädchen. Danny Chikopela, ein ausgebildeter „Public Health Officer“ (Gesundheitsbeauftragter), ist letztes Jahr zum Team gestoßen. Er ist eine große Unterstützung für Eugene, unseren Projektleiter, sowie in seinen verschiedenen, vielseitigen Aufgaben. Wir haben mehrere Köchinnen und eine Reinigungskraft, ein Team, das von Marian Bwalya-Mtonthola, Eugenes Frau, geleitet wird. Peter Musenge ist unser Hausmeister und verantwortlich für das Gelände und die Infrastruktur. Brian Mulenga war von Anfang an als Rechts- und Finanzberater für FCTrelief tätig. Er hat entscheidend zur positiven Entwicklung des Hilfswerks und der Farm beigetragen.
Unserer Lehrerteam mit Gordon, Sämi und Erich
Unsere Arbeit konzentriert sich auf die Verbesserung der schulischen Entwicklung und der allgemeinen Gesundheit der Kinder und Jugendlichen. Wir vermitteln gute Werte und wichtige Grundsätze für das Leben. Wir wollen sie motivieren, gute Leistungen zu erbringen, große Träume zu haben und im Leben erfolgreich zu sein. In den Schulferien veranstalten wir häufig Workshops, die sich auf diese Aspekte der Ausbildung mit Zukunftsperspektive spezialisieren. Die positiven Auswirkungen dieser Investition sehen wir an den 22 Studierenden, die derzeit an Hochschulen und Berufsschulen sind, und an denen, die ihre Ausbildung bereits abgeschlossen haben und ihren Weg machen. Die persönliche Betreuung und Fürsorge in allem, was wir tun, macht einen großen Unterschied im Leben der Kinder und Jugendlichen aus schwierigen Familienverhältnissen. FCTrelief Sambia ist für viele der ehemaligen und derzeitigen Schüler und der Mitarbeitenden zu einer Familie geworden.
Chris Merk mit Studierenden an Hochschulen und Berufsschulen
Vision und Dank
Das Umsetzen unserer Vision, Menschen auf praktische und relevante Weise zu helfen, hat sich gelohnt. Wir danken den vielen Sponsoren für ihre Treue. Ihre Spenden haben das möglich gemacht. Wir bedanken uns bei allen, die auf irgendeine Art beigetragen haben dieses Werk zu dem zu machen, was es heute ist. Wir freuen uns auf viele weitere Jahre der praktischen und konstruktiven Zusammenarbeit. Die Verbesserung der Lebensqualität der Menschen und die Förderung der Bildung junger Menschen machen einen großen Unterschied. „Zukunft durch Bildung“ ist einer unserer wichtigsten Grundsätze. Wir werden weiterhin ein Hilfswerk mit einem Herz für Menschen sein, um Träume wahr werden zu lassen.
Heiner und Chris Merk mit vielen unserer dankbarken Schülern
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