In Bulgarien gibt es tausende verwaiste und verlassene Kinder. Von Anfang an unseres Arbeitens im ärmsten Land der EU kümmert sich FCTrelief, via den Verein «Herz für Bulgarien», um solche Kinder. In Pazardzhik unterstützen wir mit professioneller psychologischer Hilfe. Gordon Merk berichtet.
Zornitsa Gescheva (im Photo ganz rechts) ist eine junge und freundliche Psychologin mit einem Herz für Kinder und Jugendliche. Sie arbeitet in einem Heim für verwaiste und verlassene Kinder und Teenager in Pazardzhik. In diesem Heim haben wir bereits einen Basketballkorb und andere nützliche Dinge gespendet. Zornitsa kann dort, aus mangelnden finanziellen Mitteln seitens der Sozialbehörden, nur Teilzeit arbeiten. «Herz für Bulgarien» unterstützt sie, damit sie mehr Zeit investieren kann, diesen Kindern professionell zu helfen.
Während des Kommunismus wurden verlassene und verwaiste Kinder wie auch Menschen und Kinder mit Behinderungen, in grossen Anstalten «versorgt», weit abgelegen, vom Rest der Bevölkerung separiert. Die Verhältnisse waren herzzerreissend. Menschenwürde wurde kaum vermittelt, die Versorgung war knapp. Eine BBC Reportage löste vor Jahrzehnten Entsetzen über diese erbärmlichen Umstände aus. Bulgariens Regierung kam unter internationalen Druck. Seit dem Beitritt zur EU (2007) hat sich vieles zum Positiven verändert. Praktisch wie auch in der Haltung gegenüber Menschen mit Behinderungen oder in schwierigen Umständen.
Zornitsa arbeitet in einer neuen Wohnform, im sogenannten «familiären Typus». Es sind nicht mehr die grossen Anstalten wie früher, sondern eine Art grössere Einfamilienhäuser. Um die fünfzehn Kinder und Jugendliche bilden eine Wohngruppe. Diese ermöglicht mehr persönlichen und familiären Charakter. Wenn einem Kind die Wärme eines familiären Umfelds fehlt, dann versucht diese Wohnform in gewissem Masse dies zu ersetzen. Das Personal kann so auf viel persönlicher Ebene für die Kinder und Jugendlichen sorgen und mit ihnen arbeiten.
Zornitsas Verantwortung liegt im Bereich der psychologischen Betreuung. Uns allen ist bewusst, diese professionelle Hilfe wird gebraucht. Im begrenzten Rahmen vom Heim sowie der Anzahl Bewohner, kann Zornitsa individuell persönlich betreuen. Sie arbeitet anhand innovativer Methoden. Speziell ist Kommunikation und Unterstützung im Bereich von Schule und Ausbildung sind wichtig. Die anderen Frauen des Personals vermitteln mütterliche Liebe und Fürsorge. Nikolay Pashov, bis vor Kurzem noch Heimleiter, war eine Vaterfigur im Heim.
Im Grossen und Ganzen sind alle zufrieden mit den Fortschritten der Kinder. Es gibt einige Herausforderungen, speziell mit den Teenagern. Jedoch lohnt sich jeder Einsatz und die Ausdauer des Personals ist lobenswert. Die Unterstützung von FCTrelief via «Herz für Bulgarien» lohnt sich sehr.
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