Was in der Schweiz und in anderen Teilen Europas medial mittlerweile schon wieder in den Hintergrund gerückt ist, bleibt in Ländern wie Sambia ein Notstand von höchster Priorität: AIDS hat in Sambia eine ganze Generation hinweggerafft.

Er ist ein Problem nationalen Ausmasses. Auch wenn die Bekämpfung des Virus erste Früchte trägt und ein Rückgang der Ansteckungen zu verzeichnen ist, bleibt HIV und die damit verbunden AIDS gefährlicher Zerstörer des gesellschaftlichen Lebens in Sambia. Hier einige aktuelle Zahlen der UNAIDS:

60'000 neue Ansteckungen pro Jahr
20'000 Todesopfer pro Jahr
1'200'000 Menschen leben mit dem Virus
60% der Betroffenen bekommen eine Therapie
80% der schwangeren Frauen mit HIV bekommen eine Behandlung, um die Übertragung auf das Kind zu verhindern.
9000 Kinder pro Jahr werden mit HIV angesteckt wegen einer Übertragung von der Mutter in der Schwangerschaft.
60% der HIV-Positiven haben ihre Beschwerden verheimlicht.

The Central African Republic is a country without law, here some doctors and priests are doing something unbelievable they cure, teach and prevent sexual disease.They work with local doctors and nurses to spread knowledge and relationships.
Foto von Vittore Buzzi / Unsplash. Noch immer sterben in Sambia rund 20'000 Menschen im Jahr an AIDS.

Eine konsequenzenreiche Gesellschaftsschaufel

Dass diese Zahlen schon viel positiver sind wie auch schon, zeigt, wie verheerend AIDS in der Vergangenheit gewütet hat. Einen ganze Generation fehlt heute, fast 50% der Bevölkerung sind unter 15 Jahre alt und das Durchschnittsalter beträgt 17 Jahre. Das hat natürlich einen entscheidenden Einfluss auf die sambische Gesellschaft und damit verbunden auch auf die Wirtschaft. Die Erwachsenen fehlen dem Staat sowohl als Erwerbstätige als auch als gesellschaftliche Stützen: Die vielen Halb- und Vollwaisen werden zwischen verbleibenden Verwandten und Bekannten hin- und hergeschoben, wenn sie nicht auf der Strasse landen. Oft sind diese 'Vormünder' Personen der älteren Semester und verfügen selber nur über ungenügende fianzielle Mittel — weshalb solche Kinder selten ein bleibendes Zuhause haben. Darunter leitet natürlich auch die Ernährung, medizinische Versorgung und Schulbildung.


Photo by Seth Doyle / Unsplash. In Sambia sind rund 50% der Bevölkerung jünger als 15 Jahre.

Aufklärung in den Ferien

Und genau in der Schulbildung liegt vermutlich das grösste Potential für Sambia, aus dem tödlichen Kreislauf des Virus auszubrechen. Eine getroffene Massnahme zur Bekämpfung der Epidemie liegt in der Integration des Themas in der Schule, um die jungen Menschen darüber aufzuklären. Sexualunterricht ist also Teil des regulären Unterrichts. "Oft mangelt es jedoch an der Fähigkeit, heikle Informationen in einer angemessenen Art und Weise weiterzugeben", sagt Eugene Mthontola, Rektor des Nachhilfeprogramms von FCTrelief. Das Hilfswerk hat sich deshalb auf die Fahne geschrieben, kompetente Aufklärung zu leisten. Zwar gibt es kein spezifisches Programm zu HIV/AIDS, doch die Verantwortlichen um Eugene Mthontola sprechen regelmässig zu den Kindern und Jugendlichen über dieses Thema. "Wir ermutigen die jungen Leute, verantwortungsvoll mit dem Thema Beziehung und Sexualität umzugehen, besonders im Schulalter", sagt Schulleiter Eugene Mthontola. Er weiss auch von Kindern, die HIV-positiv sind aufgrund ihrer Eltern. "Diese Kinder erfahren die Konsequenzen am eigenen Leib und wissen deshalb schon Bescheid über den Virus und die Krankheit."

Auch im Ferienplausch in diesem April gab es einen Workshop zum Thema Sexualität. "Für gewöhnlich sprechen wir mit Jungen und Mädchen separat über das Thema, um noch persönlicher darauf eingehen zu können", erklärt Mthontola. Mit der Projektleiterin Tabea Kusongwa verfügt FCTrelief über eine diplomierte Krankenschwester, welche gerade mit Mädchen sehr kompetent über das Thema Sexualität sprechen kann.


Photo by Doug Linstedt / Unsplash. Schulbildung macht in Sambia den Unterschied.

Bildung macht frei

Der Auftrag von FCTrelief besteht in der Bildung von benachteiligten, jungen Menschen zu gesellschaftsreifen, mündigen Staatsbürgern. Nur mit der entsprechenden Schulbildung können gesellschaftliche Hamsterräder durchbrochen werden. Unterstützen auch Sie diese nachhaltige Hilfeleistung und verhelfen Sie einer jungen Generation zum Aufstieg in eine bessere Zukunft.

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